COVIDiSTRESS - Psychologische, soziale und verhaltensbezogene Folgen der COVID-19-Pandemie

Einblicke in und Erkenntnisse aus einem der weltweit grössten Forscherkonsortien zur Untersuchung der psychologischen, sozialen und verhaltensbezogenen Folgen der COVID-19-Pandemie

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Hintergrund

Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 hatte enorme Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und das Leben und die psychische Gesundheit von Individuen. Forschende aus aller Welt haben sich zusammengetan, um die Art und das Ausmass dieser Auswirkungen besser zu untersuchen.

Ziel

In Zusammenarbeit mit über 100 Forschenden wurden zwei Umfragen entwickelt, die in 48 Sprachen übersetzt und in mehr als 137 Länder erhoben wurden. Im Zentrum standen Fragen wie „Wer hält sich an die staatlichen Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus?“, „Welche wirtschaftlichen und psychischen Folgen haben die staatlichen Massnahmen?“, „Welche Rolle spielt das Vertrauen in den Staat bei der Einhaltung von staatlichen Massnahmen?“ „und „Welche Länderunterschiede gibt es?“.

Vorgehen

In Zusammenarbeit mit über 100 Forschenden wurden zwei Umfragen entwickelt, die in 48 Sprachen übersetzt und in mehr als 137 Länder erhoben wurden.

Laufzeit

2020 - 2023

Resultate

Die Ergebnisse der ersten Umfrage haben u.a. gezeigt, dass es in den ersten Monaten nach dem Ausbruch der Pandemie globale Unterschiede gab. Leute in westlichen Ländern gaben z.B. an vergleichsweise besorgt und „gestresst“ zu sei. Bei der berichteten Einhaltung von Verhaltensmassnahmen gab es allerdings kein klares geografisches Muster. Die Besorgnis darüber krank zu werden sowie auch die „Strenge“ der Schutzmassnahmen oder das soziale Umfeld standen im Zusammenhang mit den wahrgenommenen psychischen Belastungen. In der zweiten Umfrage fand sich u.a., dass auch sekundäre Stressoren mit erhöhtem Stressempfinden und geringerer empfundener Resilienz in Zusammenhang stehen. Im Gegensatz zu primären Stressoren, welche sich direkt durch Extremereignissen ergeben (z.B. Viren, Hochwasser), resultieren sekundäre Stressoren aus Umständen vor Extremereignissen oder aus „ineffizienten“ Reaktionen auf Extremereignisse (z.B. aufgrund Arbeitsumstände oder finanzielle Gegebenheiten).

Partner

Dieses Projekt fand in Zusammenarbeit mit über 100 Forschenden rund um die Welt statt.

Links

Die Ergebnisse der Studie wurden als wissenschaftliche Artikel publiziert. Hier sind einige Artikel:

Lieberoth, A., Lin, S., Stöckli, S. Han, H., Kowal, M., Chrona, S., & Gelpi, R. (2021). Stress and worry in the 2020 coronavirus pandemic: Relationships to trust and compliance with preventive measures across 45 countries. Royal Society Open Science, 8(2), e200589.

Han, H., Blackburn, A. M., Jeftić, A., Tran, T. P., Stöckli, S., Reifler, J., & Vestergren, S. (2022). Validity testing of the conspiratorial thinking and anti-expert sentiment scales during the COVID-19 pandemic across 24 languages from a large-scale global dataset. Epidemiology & Infection, 150, e167.

Ntontis, E., Blackburn, A., Vestergren, S., Han, H., Stöckli, S., & Milfont, T. (2023). Examining the relationship between well-being and primary as well as secondary stressors. Journal of Environmental Psychology. 88-99, 102007.

Eine Übersicht über das Projekt findet sich hier (Welle 1 und Welle 2): https://covidistress.com/

Ein Überblick über das Projekt findet sich in diesem Nature Blog . Die Ergebnisse wurden an diverse relevante Organisationen kommuniziert (z.B. EU).

Kontakt

Dr. Sabrina Stöckli